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Kaffee und Reizdarm. Gut oder schlecht?

Zu welcher Uhrzeit du auch diesen Beitrag gerade liest – die Wahrscheinlichkeit, dass du bereits mindestens eine Tasse Kaffee getrunken hast, ist ziemlich hoch, oder?



Kaffee und Reizdarm, ja, das ist so eine Sache… Viele Menschen meinen, Kaffee sei etwas Ungesundes, trinken ihn aber trotzdem.

Was hat es nun aber wirklich auf sich mit dem Kaffee? Wie ist es bei dir, bist du ein Kaffee Junky?


Bevor wir uns heute etwas detaillierter mit dem Thema Kaffee beschäftigen, sollten wir festlegen, wovon wir sprechen, wenn die Rede von Kaffee ist. Kaffee bedeutet ein schwarzes koffeinhaltiges Heißgetränk aus gemahlenen Kaffeebohnen. Ende. Keine Milch, keine Sahne und kein Zucker oder Süßstoff.


Woraus besteht Kaffee eigentlich?

Kaffee besteht aus mehr Bestandteilen, als man glaubt. Zudem wurden bis heute gar nicht alle Bestandteile des Kaffees erforscht. Uns interessieren heute aber besonders folgende Bestandteile des Kaffees:

  • KOFFEIN

  • CHLOROGENSÄURE


Ist koffeinfreier Kaffee besser bei Reizdarm?

Hast du Magenschmerzen, nachdem du Kaffee getrunken hast? Dann bist du damit definitiv kein Einzelfall. Die Ursache dafür liegt aber nicht, wie häufig angenommen, im darin enthaltenen Koffein, sondern vielmehr treten diese Beschwerden aufgrund der Chlorogensäure auf. Diese wird nämlich häufig schlecht vertragen und schlägt manchen Menschen dann auf den Magen.


Diese Säure befindet sich unabhängig vom Koffeingehalt im Kaffee, weshalb es keinen Unterschied macht, ob du einen normalen oder koffeinfreien Kaffee trinkst.

Reagierst du mit einem empfindlichen Magen auf Kaffee, dann bist du besser beraten, wenn du weder koffeinhaltigen noch koffeinfreien Kaffee trinkst, sondern auf ein anderes Getränk wie Tee umsteigst.


Warum verursacht Kaffee Stuhldrang oder Durchfall?

Schauen wir uns dazu die Reizdarmbeschwerden im Zusammenhang mit Kaffeekonsum an: Studien haben gezeigt, dass es eindeutige Zusammenhänge zwischen Kaffeekonsum und Reizdarm gibt. Besonders wirkt sich Kaffee auf die Intensität der Reizdarmbeschwerden bei Frauen und noch mehr bei übergewichtigen Frauen aus.


Wer kennt sie nicht, die hohe Wahrscheinlichkeit, dass nach dem Kaffee am Morgen erstmal die Toilette aufgesucht werden muss? Das ist kein Zufall. 😄 ➡ Es ist nämlich so, dass eine Tasse Kaffee unseren Dickdarm so sehr anregt, wie es eine Hauptmahlzeit tut? Ich wusste das nicht! 😮 Dieses Anregen nennt man gastrokolischen Reflex.


Der gastrokolische Reflex

Normalerweise wird dieser Reflex bei der Zufuhr von Nahrung ausgelöst, damit der Dickdarm durch Bewegung den Darminhalt Richtung Ausgang transportiert, um Platz zu schaffen. Klingt logisch, oder? Jedoch geschieht dies auch, wenn du Kaffee trinkst. Aus diesem Grund heißt es auch, dass Kaffee eine abführende Wirkung mit sich bringt und einige Menschen, so vielleicht auch du, erst nach dem ersten Kaffee auf die Toilette gehen „können“. Bei manchen ist der gastrokolische Reflex aber so stark, dass es durch die intensive Dickdarmaktivität Durchfall kommen kann.


Der gastrokolische Reflex dauert ca. 30 Minuten an. Der Stuhldrang bzw. Durchfall kann also auch etwas verzögert eintreten.

Besonders vor Reisen oder längeren Fahrten in beispielsweise öffentlichen Verkehrsmittel kann es sehr wertvoll sein, diese Verzögerung zwischen der Tasse Kaffee und dem hektischen Aufsuchen einer Toilette mit einzurechnen.

Was bei den einen ein erleichterndes Verdauungsritual darstellt, belastet andere mit unangenehmem Durchfall. Gehörst auch du zu jenen Menschen, die zu Durchfall tendieren, so wäre es definitiv ratsam auf Kaffee zu verzichten.


Energie geladen sein auch ohne Kaffee

Wenn wir ganz genau sind, dann ist Kaffee gar kein Energielieferant. Wie bitte? Ja tatsächlich! Kaffee liefert nichts, er löst vielmehr etwas aus: Stress. Koffein fördert die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Bei gesunden Menschen ist dieser Effekt sogar erwünscht und gesundheitsfördernd.


Doch wie bei allem macht auch hier die Dosis das Gift. Bist du chronischem Dauerstress ausgesetzt, dann ist dein Cortisol Spiegel auch ohne Kaffee schon erhöht. Bei Reizdarmbetroffenen kann das der Fall sein. In diesem Fall stresst Kaffee den bereits gestressten Körper nur unnötig. Dieser permanente Stress steigert das Risiko von Nervosität, Ängsten, Depression und Krankheitsanfälligkeit.


Wie viele tassen Kaffee trinkst du durchschnittlich pro Tag? Kommentiere herzlich gerne am Ende des Blogartikels und tausche dich mit der myFODMAP Community aus! ❤

Diese Tasse Kaffee brauchst du am allerwenigsten

Ganz bestimmt der Nachmittag, oder? 👀 Das klingt jedenfalls irgendwie logisch. Ja, das dachte ich auch, aber du wirst gleich überrascht sein, denn: Die beste Tageszeit, um auf Kaffee zu verzichten, ist tatsächlich der Morgen. Ja, richtig gehört. 😄 Die Tasse Kaffee nach dem Aufstehen nützt uns nämlich am wenigsten, weshalb der Verzicht darauf am harmlosesten für uns ist.


Warum ist das so?

Nach dem Aufstehen haben wir den höchsten Cortisol Spiegel des Tages. Unser Körper ist am Morgen also von Natur aus bereit loszulegen – selbst dann, wenn es sich im ersten Moment eventuell nicht ganz so danach anfühlt.

Viel aktivierender ist die erste Tasse Kaffee am Vormittag, so zwischen 9:30 und 11:30 Uhr und eine weitere zwischen 13:30 Uhr und 17 Uhr, so heißt es. Denn zu diesen Zeiten befindet sich der natürliche Cortisol Spiegel an einem Tiefpunkt und der Kaffee kann wahre Wunder bewirken.


Probiere es morgen gleich aus: Warte mit deiner ersten Tasse 1-2 Stunden bis nach dem Aufstehen und beobachte, wie die du dich fühlst. Damit hättest du bereits eine Tasse Kaffee weniger an diesem Tag getrunken UND einen spürbaren Energieboost geschaffen.


Zusammengefasst bedeutet das:

  • Eine Tasse Kaffee sorgt für einen aktiven Dickdarm, sodass innerhalb ca. 30 Minuten Stuhldrang oder sogar Durchfall auftreten können.

  • Magenschmerzen entstehen aufgrund der Chlorogensäure. Diese ist in normalem als auch in koffeinfreiem Kaffee enthalten.

  • Koffein erhöht den Stresslevel durch den Anstieg des Cortisol Spiegels. Dauerhaft zu viel Cortisol ist ungesund und kann zu Nervosität, Ängstlichkeit, Depression und Krankheitsanfälligkeit führen.

  • Die beste Tageszeit, um auf Kaffee zu verzichten, ist die Früh. Deutlich wirksamer ist Kaffee am späten Vormittag und frühen Nachmittag.



Dislcaimer: Ich bin keine Ärztin! Bevor du eine SIBO-Diät, FODMAP-reduzierte Ernährung oder andere Therapie in Betracht ziehst, musst du mögliche organische Erkrankungen durch einen Facharzt abklären lassen! Diese Website dient nicht der Eigendiagnose und/oder als Anleitung zur Eigentherapie!


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